Leipzig liest trotzdem

Leipzig in Zeiten von Corona. Es war eine schöne, wenn auch eigenartige Zeit in der Messestadt ohne Leipziger Buchmesse. Anstelle von vier wirbeligen Messetagen, an denen ich meinen Debütroman „Nachbarn“ dem großen Publikum vorgestellt hätte, hatte ich ein ruhiges Schreibwochenende mit kleinen Lesungen, reichlich Seife und jeder Menge Sicherheitsabstand.

Gemeinsam mit vier anderen wunderbaren Autoren aus dem Talawah Verlag habe ich am Freitag, den 13. März 2020, bei Wind und Wetter die Fußgängerzone erobert. Unter dem Löwenbanner sind wir durch die Straßen gezogen und haben den Leuten aus unseren Texten vorgelesen. Es ging um eigenwillige Amazonen, streitende Greife und Pflanzarbeiten auf dem Mars. (Dreimal dürft ihr raten, welches der Themen aus meinen „Nachbarn“ stammt!) Viele Passanten hatten im Vorbeigehen den Verlagsnamen im Mund, einige andere blieben sogar stehen und lauschten uns länger. Für uns war die Aktion damit ein voller Erfolg.

   

Für den Samstagabend habe ich mich mit Autorenkollegin Laura Lehmann zusammengetan. Beide wollten wir eigentlich zur Leipziger Buchmesse unsere frisch erschienen Debütromane bewerben, daher haben wir uns unter dem Motto „Die verlorenen Debütantinnen: Noch vor dem großen Ball verschmäht? Nicht mit uns!“ verbündet. Auf dem alten Messegelände haben wir aus unseren Romanen vorgelesen – wie es sich für echte Debütantinnen gehört, natürlich in Weiß und unschuldig. Es war auch mit kleinerem Publikum ein wunderbarer und amüsanter Abend und, so finde ich, ein guter Start für unsere Erstlinge.