Da sind sie wieder, die Phönixe

Schon drei Jahre ist es mittlerweile her, dass die Phönix-Akten im Talawah-Verlag erschienen sind. Ganz im Sinne des Feuervogels wurde es dringend Zeit für ein Revival.

Weil wir allerdings in besonderen Zeiten leben, musste die Jubiläums-Lesung, organisiert von Phönix-Agentin Sophie Grossalber, auch eine besondere sein. Wir sind in die Virtualität ausgewichen. Lang habe ich mich gegen Online-Lesungen gewehrt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass sich auf diesem Weg eine angenehme Stimmung aufbauen lässt. Für die Talawah-Files, denen ich jetzt schon treu bin, seit sie 2017 mit den U-Files ihren Anfang nahmen, wollte ich dann doch eine Ausnahme machen.

Wunderbarerweise war die Online-Lesung auf ihre eigene Art ein tolles Erlebnis. Natürlich büßt die Interaktion mit dem Publikum und den anderen Autoren etwas ein, wenn man einander nur über den Bildschirm sehen kann. Dafür gewinnt man die Chat-Funktion dazu. Unsere Zuschauer konnten sich direkt zu den Geschichten äußern, ohne jemandem ins Wort zu fallen, und wer als Autor gerade vorgelesen hat, konnte die Chat-Reaktionen hinterher in aller Ruhe nachlesen. Es hat wirklich Spaß gemacht. Und es ist schön, zu wissen, dass die Lesung alle Interessierten unabhängig von ihren Wohnorten direkt zu Hause erreichen konnte.

Jetzt denke ich mit lächelnder Wehmut an die Premierenlesung der P-Files auf der UniCon 2018 zurück. Die Phönix-Geschichten sind noch so klasse wie damals. Sicherlich konnten 2018 nicht alle, die zuhören wollten, nach Kiel kommen – und auch nicht alle, die gern gelesen hätten. Dafür gab es Kuchen.

Der Virtualität fehlt definitiv Kuchen.

Auch ohne Kuchen wird die Phönix-Jubiläums-Lesung allerdings nicht meine letzte Veranstaltung am Computer gewesen sein. Besondere Zeiten erfordern eben doch besondere Mittel. Genießen wir also noch eine Weile die Vorteile von stillen Chat-Gesprächen und Wohnzimmergemütlichkeit, und freuen uns zugleich auf die Zeit, in der wir uns alle bei Büchern und Kuchen wiedersehen.